jw / Feuilleton / 11.5.13 In Rostock wird zur Zeit im Theater am Stadthafen `Atropa – Die Rache des Friedens´ aufgeführt. Ein ganz besonderes und in seiner Sprachkraft gewaltiges Antikriegsstück. Der belgische, überaus erfolgreiche Autor Tom Lanoye hat hier einen alten Stoff von Euripides und Aischylos derart in eine moderne Sprache übertragen, dass es einen nach der Aufführung auf den
23.04.2013 / Feuilleton Nach den »Buddenbrooks« und »Bully« Herbigs »Schuh des Manitu« hat John von Düffel nun einen Roman von Hans Fallada für die Bühne bearbeitet. Seine Fassung von »Wolf unter Wölfen« wurde am Freitag in Berlin uraufgeführt, am Deutschen Theater, an dem Düffel seit einigen Jahren Dramaturg ist. Inhalt Falladas »Wolf unter Wölfen« ist ein Roman mit Überlänge, der
Das neue Stück im Grips in der Regie des Hannoveraners Florian Fiedler, legte von Anbeginn den Wert darauf, ein politisches Stück gegen die „Profitmaximierung“ des „blauenGoldes“ zu sein. Die Schwierigkeiten, etwas als Kinderstück zu konstruieren, was nicht mal Erwachsene anschauen mögen, hat das Team eine lange Zeitdauer voller Recherche und Arbeit gekostet. Auf der Basis eines von Thomas Ahrens geschriebenen
jw / Feuilleton / 4.4.13 Unter den Stichworten: Liebe – Macht – Tod hat Thomas Brasch aus dem alten Shakespearedrama der verfeindeten Familien, „Romeo und Julia“ eine moderne Parabel gemacht, an der als Erstes auffällt, wie locker und leicht die Liebesgeschichte gegen die Schwere der Unversöhnlichkeit steht. Der exemplarische Charakter der Familienfehde wird herausgehoben, es geht um mehr, um Hierarchien allgemein, um Machtgefälle, Diskriminierung, um
jw / Feuilleton / 4.4.13 Ab und zu treten Lisa Politt und Gunter Schmidt auch mal wieder in alter Manier auf, als Herrchens Frauchen, ihrem in den 1980er Jahren formierten Kabarett-Duo. Das sind dann die großen Highlights im Hamburger Polittbüro zu Weihnachten und zu Ostern. So auch dieses Jahr, als die beiden österliches Familienleben präsentierten: »Putz die Nase, zieh nicht
jw/Feuilleton/23.3.13 Karin Coper und Götz Strauch sind langjährige Besucher der Neuköllner Oper. Auf ihre Initiative hin entstand in Kooperation mit der Berliner Universität der Künste eine Musicalproduktion, die dem Thema Psychiatrie gewidmet ist. Für das Stück »Stimmen im Kopf« (Musik: Wolfgang Böhmer, Text und Regie: Peter Lund) hat der dritte Jahrgang des UDK-Studiengangs Musical bei Patienten, Pflegern und Ärzten im
Das RambaZamba ist ein Theater, das Benachteiligte zu Subjekten ihres künstlerischen Handelns macht. Es hat viel erreicht: Menschen mit Down Syndrom wurden hauptberufliche und ernstzunehmende Schauspieler und Tänzer. Das Publikum hat nicht nur begriffen, daß diese Menschen ein Gewinn für die Welt sind; es ist ihm auch der Begriff »geistig behindert« fragwürdig geworden, weil die Spieler in der Lage sind,
Der Malandro ist ein brasilianischer Anti-Held, ein legendärer Freund des Müßiggangs, der Schnelllebigkeit und Kleinkriminalität, traditionell mit dem brasilianischen Samba verbunden, weshalb in dieser Oper auch andauernd Samba getanzt wird. Die legendäre Bettleroper aus brasilianischem Blickwinkel, transportiert in die Neuköllner Oper ist eine gelungene Portion Gesellschaftsanalyse und Lebensmut, sie könnte der Renner der Saison werden, denn so aufpeitschend, so
Der Film eines Sohnes (David Sieveking) über seine an Alzheimer erkrankte Mutter ist besonders, nicht wegen der Schilderung der Alzheimer-Symptome, sondern von der Darstellung des familiär-schützenden Beziehungsgeflechts her, das hier indirekt immer mehr Präsenz der gezeigten Hauptperson aufschimmern lässt. Wir lernen sie kennen als schon sehr stark erkrankte Frau, die ihre Wohnung nicht mehr erkennt und ihren Sohn mit ihrem