in jw,17.10.08, von Anja Röhl Es ist nicht lange her, da berichtete ein Redakteur der Zeit, wie sein Sohn in einem brandenburgischen Dorf erst computersüchtig und dann zum Mörder wurde. Amokläufer kommen also auch aus den sogenannten besseren Familien. Nun hatte das Stück »Amoklauf mein Kinderspiel« im Theater Vorpommern in Stralsund Premiere. Der Autor Thomas Freyer ist ein Newcomer. Knapp

Das Hölzerne Gewehr Es spielte ein Kind Im Heiligen Land Es spielte weil es nichts gab Mit einem Gewehr Geschnitzt aus Holz Es zielte und traf nicht Den Feind Stattdessen traf ihn Die Kugel aus Blei In die Brust vor der Hand an dem Holz Er sank hernieder Rot tropfte das Blut Seine Hände hielten Das Teil Es war aus

Die Personen sind so unglaubwürdig und flach gespielt, als hätten Abiturienten ein Thema zur Aufführung bekommen, mit dem sie nicht einverstanden waren.Viel Blut, wenig Wirkung. Artig werden die bekannten Stationen abgearbeitet, exakt entlang der von Aust gewälzten Ermittlungsakten, wie der Staatsschutz sich die RAF vorgestellt hat. Genauso lebendig wirken die Figuren. Keinerlei Innenschau. Keine Charaktere, nur Masken. Den Schauspielern merkt

Von heute an! Anke Schäfer, die Frauenbewegung und die Lesben 2007, 75 Min. Regie:Ulrike Bez, Dokumentarfilm Ende der 70er Jahre entstanden die ersten Frauenbuchläden, -häuser und -verlage. Die 1938 in Berlin geborene Anke Schäfer wurde durch die Frauenbewegung politisiert und bald ein aktiver Teil von ihr. Sie  hat zahlreiche FrauenLesben-Projekte initiiert und mit viel Herzblut über viele Jahrzehnte am Leben

Der 17. Mai wird als Internationaler Tag gegen Homophobie gefeiert, nachdem an diesem Tag im Jahre 1990 die Generalversammlung der WHO längst Überfälliges beschloss: Homosexualität von der Liste psychischer Krankheiten zu streichen. Seitdem wird es als eine normale Variante des Liebeslebens angesehen, die jedem Menschen im Laufe seines Lebens, einmalig oder dauerhaft, „passieren“ kann, weshalb weder Mann noch Frau also

In der Linken ist es hier seltsam, hier beherrscht der Typus des korrekten Schlips- und Anzugsträgers, den ich sonst mehr auf Seiten der Gegenpartei vermutet hätte, das Bild. Ein  bürgerliches Äußeres, wie wir es früher gern genannt hatten, ist allgegenwärtig, wenn man auf linke Parteiveranstaltungen geht. „Keine Vorurteile“, sagte ich mir, machte mich bekannt mit diesen Menschen, meist Männern, und

Als ich, angeregt von Skulpturen Hilke VierckHilke Vierck, Anfang April einen Wochenendausflug ins Fährhaus Caputh unternahm und nach dem von ihr hochgelobten Pflaumenkuchen schließlich auch in die Hofgalerie ging, wo, nach ihren Worten, „einige Ausstellungsstücke ihrer Künstlergruppe“ präsentiert seien, erlebte ich eine Überraschung.

Rezension des Buches : Rebellion und Wahn – Mein 68 Man muss Peter Schneider zugute halten, dass er ein lesbares Buch geschrieben hat, ohne Zynismen, wie man sie von anderen 68-iger-Renegaten gewohnt ist. Ob sein Buch dem Anspruch der Ehrlichkeit genügt, die es postuliert, wäre zu fragen. Denn immer, wenn ein Älterer über den Jüngeren zu Gericht sitzt, kann es

in jw, 5.11.08, von Anja Röhl Auf der länglichen Bühne im Gustav-Adolf-Saal in Stralsund befinden sich riesige Eisquadern aus Steropur vor einer Art Kommandozentrale aus Spiegelglas. Drei Männer und eine Frau, auf den ersten Blick ununterscheidbar, in anonymes schwarz gekleidet, stellen sich vor. Regisseur Tobias Rausch hat das von ihm geschriebene Stück »Schicht C« vom Berliner Produktionskollektiv lunatiks produktion ins

in jw, 9.2.08, von Anja Röhl Es gibt Nischen für linke Kunst im hohen Norden Mecklenburgs. Vielleicht ist das Publikum abgezählt, aber es kommt. Gewerbetreibende und Lehrer, Punks und Gymnasiasten treffen sich regelmäßg in den Theatern Greifswald, Puttbus und Stralsund. Hier gibt es keinen Abklatsch herrschender Großstadttrends. Die Stücke sind nah an den Problemen der Bevölkerung, erfrischend unaufgeblasen, profihaft gespielt,