Die Zuschauer sitzen nah um die Bühne herum gruppiert in einem Viereck. Die Mittelbühne also, besteht aus nichts als einem weißen Rund, mit großem, ebenfalls runden, später als Drehscheibe benutztem Tisch, auf denen erhöht die jeweiligen Protagonisten stehen, sitzen oder liegen. Dort spielt sich zunächst eine Party ab. Herabgeworfene Gläser, herumlümmelnde Besoffene, Liebespaare, eine aufräumende Dienerin. Wie in einem modernen

Die Bühne ist schwarz, mit nach hinten abgeschrägtem Dach voller  quadratisch angeordneter Glühlampen. Der Hauptdarsteller (Grian Duesberg) läuft, lange bevor das Stück beginnt, in braunem Anzug auf der Bühne herum. Hockt an der Seite, kommt wieder hoch, schaut auf die Uhr, schlägt die Hände vors Gesicht, wartet auf „Lämmchen“, da sie zum Frauenarzt verabredet sind. Die aktuellen Bezüge dieses Stückes

2.3.10 / Feuilleton / junge welt Der Vorhang aus blauweißkarierter Bettwäsche, rechts und links Spinde mit herumliegenden Sachen, um die Bühne helles Holzgestänge. Mädchen in rosafarbenen Hemden tanzen in gewollt heldenhaften Posen. Im Programmheft ein chinesisches Schwerttanzmädchen mit steinernem Gesicht. Drei Frauen reden mehr aneinander vorbei als miteinander. Zwei Lehrerinnen (Brigitte Cuvelier und Christine Groß) und eine Schülerin (Sophie Rois),

Der sperrige Titel hatte mich nicht abgehalten, die Idee Marx auf die Bühne zu bringen auch nicht, dass Sergej Eisenstein zum Vorbild genommen wurde, fand ich interessant, von Alexander Kluge hatte ich früher gute Filme gesehen. Auf der kleinen Bühne des Schauspielhauses, dem Malersaal, steht ein riesiger Vogelkäfig, ein alter Spiegel in der Ecke, eine echt aussehende Guillotine, dunkelbraun, eine

24.02.2010 / junge welt / Seite 12 Bei der Eröffnung des Norddeutschen Kinder- und Jugendtheatertreffens »Hart am Wind« am Wochenende in Hannover hörte man einiges an Gesellschaftskritik. Die Jugend sei in ihrer Phantasie und Kreativität zu fördern. Sie müsse Sozialkompetenz und Kritikfähigkeit erwerben und, das Wichtigste, an Veränderungen glauben in einer Zeit der Kälte und Ungerechtigkeit, in der jedes vierte

 23.2.10 / Feuilleton / junge welt Die Tageszeitungen haben sich in den letzten ein, zwei Jahren in Wirtschaftskriminalitätsblätter verwandelt, kein Tag ohne Straftaten der gesellschaftlichen Eliten.« Das schreibt Elfriede Jelinek im Programmheft zur Inszenierung ihrer Wirtschaftskomödie »Die Kontrakte des Kaufmanns«, für die sich das Hamburger Thalia und das Schauspiel Köln zusammengetan haben. Sie wurde unter die Top ten gewählt, die

Eine musikalische Möbelsaga, von Erik Gedeon und Klas Abrahamsson, Uraufführung im Schauspielhaus Hamburg schon am 24. 9.2009. Das Wunder ist hier weniger der Aufstieg des etwas hysterischen, an „Die Kindheit eines Chef“ von Sartre erinnernden Menschen, der seine vielen guten Ideen im Kapitalismus verpulvert, sondern die Ironie, der Witz und die köstliche Typisierung, die hier gelungen ist, um der Mär

Ich komme auf einem düsteren Bahnhof an. Im Bahnhofsgebäude rechts und links oben, riesige, bräunlich verblichene Gemälde. Das eine zeigt den Tierpark Senftenberg, das andere die moderne Stadtansicht mit Blick auf einen See. An den Wänden, über den jetzt toten Schaltern, Bilder, auf denen diverse Symbole zu sehen sind, darunter zu lesen: Gepäckaufbewahrung, Internationale Fahrausweise, Reservierung von Schlafwagenkarten, Service-Büro, Mitropa,

Ein kleines Off-Theater im Hinterhof der Muskauer Straße 20 A, wo die Berliner Compagnie spielt, eines der ältesten linken Theaterspielstätten Westberlins. In einer Wohngemeinschaft, die Bühne durch schwarze Tücher abgetrennt, wo als Bühnenbild eine einzige Leiter dient, die Haus, Bahre, Zelt, Trümmergrundstück, Karren und Zuflucht darstellt, wird die Geschichte des dreißigjährigen Krieges in Afghanistan erzählt, erlebt von der Familie von Safora

Zwei Literaturlesungen in Hamburg verdienen es hervorgehoben zu werden, beide stellten Autoren vor, deren Leben und Wirken sich maßgeblich in den frühen und späten 20-iger Jahren des vorigen Jahrhunderts abgespielt hat. Beiden griff der Nationalsozialismus an den Hals und beide vergaß man lange Jahre. Beide stammen aus Österreich, beide schreiben mit Humor, scharfzüngig und modern, beide polarisieren in gewisser Weise