26.4.16 in: junge welt / Feuilleton In einer originellen, verspielten Aufführung läuft mit »Wut« von Elfriede Jelinek in den Münchner Kammerspielen eine zeitkritische Inszenierung ganz besonderer Art. Regisseur Nicolas Stemann macht aus dem Stück ein vielschichtiges Gemälde von erschreckender Aktualität. Dabei ist der Text schwer und sperrig: Zersplittert, atomisiert, fragmentiert, von einer zur nächsten Assoziation springend, wälzt sich ein Jelinek-Monolog

in jungewelt/Feuilleton am 5.4.16 Die Stadt Rostock fährt Schlitten mit dem Rostocker Theater, die Katze, die neu aus dem Sack geholt wurde, ist die Idee, das schon ewig geplante „neue Haus“ nun in Gänze als Opernhaus zu bauen, und das Theater einfach komplett zu schließen. Sewan Latchinian hat das nun erst mal aufs Krankenlager geworfen, andernfalls hätte er vielleicht das

In: junge welt/ feuilleton, 24.2.16 Bei dem Stück „Der Selbstmörder“ (Premiere am 17.2. im BE, in der Regie von Jean Bellorini ) ist mir wieder klar geworden, warum es einen Unterschied macht, ob ich mir echte Theater-Dichtung anschaue oder als Versuchskaninchen diene, wenn Regisseur XY Prosa dramatisiert.  Das Stück „Der Selbstmörder“, aus dem Jahre 1928, geschrieben vom russischen Dichter Nicolai

In: jw Feuilleton/ 14.3.16, hier Katharina Thalbachs Inszenierung von »Die Glasmenagerie«, dem Klassiker von Tennessee Williams, ist ein großer Wurf: Das traurige Stück über eine alleinstehende Mutter im St. Louis der 30er Jahre, die im Kampf um die Zukunft ihrer Kinder an den aussichtslosen Verhältnissen scheitert, wirkt überhaupt nicht antiquiert. Noch immer sind die Familien alleinerziehender Mütter oft auch die

Neben Elfriede Jellinek und Yasmina Reza gehört die 1964 in Bayern geborene Dea Loher zu den Großen in der deutschen Theaterkunst. Ihre Stücke sind freie Assoziationen zu heutigen Gegenwartsproblemen, in denen skurrile Personen ein Spiegelbild unserer Gesellschaft abgeben.  Im Fall des Stückes „Unschuld“, unter der Regie von Wulf Twiehaus, geht es um Flucht, Selbstmord, Schuld und Mord. Es werden Blicke

Sehr eindrucksvoll war gestern die 350.-Jubiläums-Gripsvorstellung des Stückes: Ab heute heißt du Sara. Das Stück wurde gespielt (montagehaft, in Bildern, nach Brecht´scher Methode (ähnlich Furcht und Elend des dritten Reiches) inszeniert, und anschließend saßen alle Hauptdarstellerinnen der letzten 27 Jahre mit der 93-jährigen Autorin des Buches: Ich trug den gelben Stern im Halbrund und beantworteten Fragen.  Ein bewegender Abend, denn

Andreas Kriegenburg, bekannt aus den Münchner Kammerspielen (Der Prozess) hat sich nun fürs Deutsche Theater Kafkas kleinere Aphorismen und Textsequenzen vorgenommen, er hat sie miteinander verwoben rund um die Geschichten „Der Bau“ und „Blumfeld ein älterer Junggeselle“ und hat sie mit einem äußerst originellen Bühnenbild versehen. Dazu hat er aus Blumfeld, dem älteren Junggesellen, fünf gleich angezogene und mit einer

Ein Theaterexperiment der besonderen Art wagte das Team von Gisela Höhne jüngst im Ramba Zamba Theater:  Das Stück, in dem Brecht am konsequentesten den V-Effekt und seine Form aufklärerischer Epik realisierte: „Der gute Mensch von Sezuan“.  Das Team gestaltete es neu und um und verhandelte die Frage: Was ist Güte? Darin verwebt wurden aktuelle politische Fragen. Das Theater Ramba Zamba

26.1.16 / jw – Feuilleton Die abgebrannten Bäume Stefan Zweigs »Ungeduld des Herzens« an der Berliner Schaubühne Von Anja Röhl »Ihm ist jedes Gefühlsleben abtrainiert worden« Foto: Gianmarco Bresadola Nächste Aufführungen: 11. u. 12.2., 20 Uhr, 13.2., 18 Uhr, 14.2., 16 Uhr An der Berliner Schaubühne wurde Stefan Zweigs Roman »Ungeduld des Herzens« zu neuem Leben erweckt. Regisseur Simon McBurney, Mitbegründer

Im Berliner Ensemble hat Christoph Hein Deutschstunde „fürs Theater eingerichtet“, den Roman dramatisiert, der erstmals in den 60-er Jahren die psychologische Traumatisierung durch den NS-Faschismus zum Thema hatte.  Das Kind eines Polizisten hatte sich in seinem Heimatdorf mit einem Maler angefreundet, der ihm eine geistig freiere Welt eröffnet hatte und den er lieb gewann. Als sein Vater diesen Maler wegen